Preisanstieg bei Immobilien: Kommt jetzt die Trendwende?

Die Immobilienpreise sind in Deutschlands Großstädten in den letzten Jahren viel stärker gestiegen als die Mieten. Ein beunruhigender Trend, bedroht er doch die Rentabilität von vermietetem Eigentum. Ein neues Gutachten legt jetzt aktuelle Zahlen zur jüngsten Entwicklung vor. Demnach zeichnet sich eine Trendwende ab – zumindest für die großen Metropolen des Landes.

Die Immobilienpreise sind in Deutschlands Großstädten in den letzten Jahren viel stärker gestiegen als die Mieten. Ein beunruhigender Trend, bedroht er doch die Rentabilität von vermietetem Eigentum. Ein neues Gutachten legt jetzt aktuelle Zahlen zur jüngsten Entwicklung vor. Demnach zeichnet sich eine Trendwende ab – zumindest für die großen Metropolen des Landes.

Berlin. Die Entwicklung der Kaufpreise für Immobilien ist in den deutschen Großstädten der Mietpreisentwicklung seit einigen Jahren enteilt. Auch im Jahr 2016 hat der Trend angehalten. So sind die Wohnungsmieten um durchschnittlich 2,6 Prozent gestiegen und damit weniger stark als noch im Vorjahr – damals waren es 3,4 Prozent. Bei 7,20 Euro liegt die Quadratmeter-Miete im Mittel. Dagegen sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen um 8,4 Prozent gestiegen und wuchsen damit im Jahr 2016 nochmal stärker als 2015 (7,7 Prozent). Zu diesen Ergebnissen kommt das Frühjahrsgutachten 2017 des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA).

Vom Auseinanderklaffen der Preisentwicklungen sind besonders die 7 größten Städte Deutschlands betroffen, darunter auch Köln und Düsseldorf. Wie die Untersuchung zeigt, sind in Köln die Preise für Eigentumswohnungen seit dem Jahr 2010 um 70 Prozent gestiegen, während die Mieten nur um 14 Prozent zulegten. Nach Ansicht des ZIA sind in die Kaufpreise weiterhin kräftig steigende Mieten eingerechnet.

Studie sieht Anzeichen für Trendwende bei Immobilienpreisen

Beim ZIA geht man angesichts dieser Entwicklung davon aus, dass in absehbarer Zeit der Trend zu immer höheren Kaufpreisen zum Ende kommen wird. Erste Anzeichen der Trendwende sieht man darin, dass im letzten Jahr der Anstieg der Kaufpreise in den deutschen Metropolen nicht mehr so stark gewesen ist wie im Jahr zuvor. So lagen die Verteuerungen 2016 zwischen 9 und 12 Prozent, 2015 waren es noch bis zu 20 Prozent gewesen.

Für die Trendwende spricht demnach auch, dass zuletzt historisch viele Neubauten genehmigt wurden. Es sei daher zu erwarten, dass in den nächsten Jahren in den deutschen Großstädten eine große Menge neuer Wohnungen auf den Markt kommt. Das würde zu einem Sinken der Kaufpreise beitragen, so die Autoren des Gutachtens. „Nach unserem Dafürhalten ist in Berlin sicherlich, in München wahrscheinlich und in Hamburg und Frankfurt möglicherweise mit einem Trendbruch bei den Kaufpreisen zu rechnen“, wird Professor Harald Simons zitiert.

Gleichzeitig ist auch der Zuzug in die Metropolen zuletzt nicht mehr ganz so stark gewesen – neben hohen Preisen kann das allerdings auch an der geringen Verfügbarkeit von Wohnraum gelegen haben. So liegt die Leerstandsquote in den deutschen Großstädten unter dem Bundesdurchschnitt von 3 Prozent – in München sind es sogar nur 0,2 Prozent. Hier ist also quasi alles vermietet, was bewohnbar ist. Insofern bleibt abzuwarten, ob ein steigendes Angebot nicht auch wieder steigende Nachfrage erzeugen wird. Entwarnung kann bei der Entwicklung der Immobilienpreise also noch nicht gegeben werden.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von <link http: www.hausundgrund-rheinland.de _blank external-link-new-window internal link in current>Haus & Grund Rheinland verfasst.

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