Auftakt zu den WohnNRW-Tagen 2024: NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (Mitte) mit den Partnern aus Bau- und Wohnungswirtschaft. Ganz rechts: Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya von Haus & Grund Rheinland Westfalen.
Hohe Baukosten und schwierige Finanzierungsbedingungen haben dafür gesorgt, dass frei finanzierter Wohnungsbau in NRW kaum noch realisierbar ist. In dieser Situation kommt der öffentlichen Wohnraumförderung eine besonders hohe Bedeutung zu – sie verhindert, dass der Neubau zum Erliegen kommt. Die WohneNRW-Tage zeigen ab heute, wie vielfältig die Projekte dabei sind.
Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen begeht heute (28. August 2024), morgen und übermorgen die diesjährigen WohneNRW-Tage. Mit der Aktion macht das Land seit einigen Jahren immer im Spätsommer auf die Bedeutung und Leistungsfähigkeit des öffentlich geförderten Wohnungsbaus in NRW aufmerksam. Eigentümer präsentieren im Rahmen der Aktion ihre Bauprojekte der Öffentlichkeit und zeigen damit, wie vielfältig die geförderten Neubauten und Sanierungen an Rhein und Ruhr sind.
Initiatorin der Aktion ist NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU). Sie eröffnete die WohneNRW-Tage 2024 heute Vormittag in Hattingen. Dabei machte sie deutlich, dass die öffentliche Wohnraumförderung in der aktuellen Situation so wichtig ist, wie kaum jemals zuvor: „Die öffentliche Wohnraumförderung ist der Fels in der Brandung bei der derzeit stark im Sturm stehenden Wohnungs- und Bauwirtschaft“, sagte Scharrenbach. In der laufenden Bewilligungsperiode seien seit April bereits rund 400 Millionen Euro bewilligt worden.
Interessiert: Ministerin Ina Scharrenbach (CDU) lässt sich in Hattingen über eine geförderte Quartierssanierung informieren.
Dieses Jahr 2,7 Milliarden Euro für die Wohnraumförderung
Wegen der hohen Nachfrage hat Scharrenbach den Fördertopf kürzlich noch einmal aufgestockt (wir berichteten): „Mit der frühzeitigen Erhöhung der öffentlichen Wohnraumförderung in 2024 von 1,7 Milliarden Euro auf 2,7 Milliarden Euro schaffen wir weitere Perspektive und Stabilität im Land Nordrhein-Westfalen. Statt Förder-Stau ermöglicht die Landesregierung damit auch in 2024 ein Förder-Wow. Die ‚WohneNRW-Tage‘ zeigen, dass Nordrhein-Westfalen ,place to bau‘ ist.“
Dabei sollen Projektpräsentationen, Bewohnerfeste und weitere Events in Hattingen, Bochum, Herne, Bottrop, Dinslaken, Ahlen, Bielefeld, Rheine, Oer-Erkenschwick, Hürth, Schleiden- Gemünd, Euskirchen und Bonn die große Bandbreite der Wohnraumförderung aufzeigen. „Wir wollen mit den WohneNRW-Tagen dazu beitragen, mit alten Klischees und Vorurteilen aufzuräumen. Öffentlicher Wohnungsbau ist heute Innovationsmotor und lädt damit zum Ausprobieren neuer Technologien und Bauverfahren ein”, betonte Scharrenbach.
Moderne Architektur: öffentlich geförderter Wohnungsbau in Hattingen.
WohneNRW-Tage: Haus & Grund Rheinland Westfalen ist dabei
Die Ministerin hat für die drei Aktionstage ein volles Programm: Sie besichtigt Großprojekte, wie die Umgestaltung der Gallwitz-Kaserne in Bonn, kommt zu einer Grundsteinlegung für ein ganzes Wohnviertel in Dinslaken und informiert sich vor Ort über originelle Projekte einer zukünftigen seriellen Modernisierung in Hattingen. Auch das günstige Wohnen für Auszubildende und Studierende steht dieses Mal verstärkt im Fokus, zwei Modernisierungsprojekte in Bochum und Bielefeld werden besichtigt.
Der Landesverband Haus & Grund Rheinland Westfalen ist bei den WohneNRW-Tagen ebenfalls mit von der Partie. „Die soziale Wohnraumförderung in NRW ist mit großzügigen Tilgungsnachlässen und zinsgünstigen Darlehen im Vergleich zum frei finanzierten Wohnungsbau nahezu unschlagbar. Ohne dieses Förderprogramm wäre der Mietwohnungsbau komplett am Boden. Das zeigen die interessanten Projekte des WohneNRW-Tages“, erklärte Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya beim Auftakt-Event.
Eigentumsförderung ein zentraler Baustein
„Viele Menschen kommen mit dem geförderten Mietwohnungsbau in NRW zu bezahlbarem Wohnraum. Aus unserer Sicht ist die Eigentumsförderung besonders hervorzuheben“, betonte Amaya. „Gerade für viele Familien und junge Erwerber kann durch die Eigentumsförderung die Bildung von Wohneigentum überhaupt erst ermöglicht werden. Mit dem Programm ,Jung kauft Alt‘ profitieren hierbei junge Käufer genauso wie ältere Verkäufer von Wohnimmobilien. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“
Erik Uwe Amaya gehört dem Beirat für Wohnraumförderung bei der NRW.BANK an. Sein Landesverband ist außerdem Partner der Landesregierung in der „Allianz für mehr Wohnungsbau“. Aber auch in der Baukostensenkungskommission ist Haus & Grund Rheinland Westfalen aktiv. „Im Bereich Baukosten gibt es weiterhin Handlungsbedarf“, stellte Amaya fest, etwa bei den vielen DIN-Normen. „Die Wohnraumförderung kann zwar das Symptom, den zu geringen Wohnungsbau, lindern, aber die Ursache nicht beheben. Daher bleibt es wichtig, weiter Anstrengungen für niedrigere Baukosten zu unternehmen.“
Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.
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